Altes Wertungssystem

Die Gesamtwertung ergibt sich aus folgenden Unterpunkten:

  • Titel
  • Cover
  • Inhalt
    • Handlung
    • Charaktere
    • Schreibstil
    • Kapitellänge

Die Unterpunkte haben jeweils verschiedene Gewichtungen, der Inhalt ist noch einmal unterteilt. Auch für jeden Unterpunkt werden bis zu fünf Punkte vergeben.

Gewichtungen und meine persönlichen Erwartungen an die Punkte werden hier noch einmal genauer beschrieben:



Titel (05%)
Dass jemand den Titel mit in die Bewertung einbezieht, habe ich sonst glaube ich noch nirgends gesehen, aber mir persönlich ist es wichtig. Ich finde, ein Titel muss dem Buch angemessen sein, sollte Sinn machen und gut klingen. Schließlich weckt er auch gewisse Erwartungen im Leser und kann über de Kauf entscheiden.
Da ich weiß, dass der Titel oft nicht unbedingt die Idee des Autors, sondern des Verlages ist, fließt er natürlich nicht allzu sehr mit in die Bewertung ein.

Cover (05%)
Hier ist es ähnlich wie beim Titel. Das Cover ist nun einmal das erste, was der Leser sieht, sei es online oder im Laden. Es entscheidet darüber, ob man überhaupt einen genaueren Blick auf das Buch wirft oder nicht. Das ist Fakt.
Es sollte im Idealfall also ansprechend sein, die Stimmung des Textes unterstreichen.
Das Cover ist jedoch weder Garant für einen guten Inhalt, noch kann es einen nicht so schönen Inhalt aufwerten, daher ist die Gewichtung auch hier eher niedrig.

Inhalt (90%)
Der Inhalt zählt natürlich am meisten. Es ist zum größten Teil das, was der Autor geleistet hat und nun einmal das, was uns unterhalten soll.
Für mich braucht ein wirklich gutes Buch eine Handlung, die einem die Augen öffnet, einem etwas beibringt, oder zum Nachdenken anregt. Es sollte mich berühren, Emotionen in mir auslösen. Dafür ist natürlich ein Schreibstil wichtig, der eine lebendige Atmosphäre erzeugt und die Handlung unterstreicht. Am wichtigsten sind mir jedoch die Charaktere. Sie müssen echt sein. Nachvollziehbar und realistisch gestaltet, auf ihre eigene Weise einzigartig.
Wenn ein Autor all das schafft, zu vereinen, dann hat er mein Herz.
Da dies jedoch selten der Fall ist, ist auch die Wertung des Inhaltes noch einmal unterteilt.

Handlung (40%)
Die Grundidee sollte interessant sein. Sie muss nicht immer unbedingt neu sein, aber eben auf einzigartige Weise umgesetzt. Auf keinen Fall sollte ich beim Lesen das Gefühl bekommen, einen billigen Abklatsch in der Hand zu haben.
Egal, ob es sich um eine alltägliche Romanze handelt, oder um Fantasy – es muss Spannung aufkommen, egal auf welche Weise. Die Story darf eben nicht nur vor sich hin plätschern. Es mag Leser geben, denen das nichts ausmacht, aber ich brauche eben das gewisse Etwas, um beeindruckt zu sein.
Außerdem muss der Inhalt für mich einen Sinn haben, der über das Unterhalten hinausgeht. Wie bereits oben erwähnt, möchte ich über etwas nachdenken müssen, etwas dazulernen oder die Welt mit neuen Augen sehen.
Sei es, weil der Autor mir einen Teil der Welt eröffnet, den ich zuvor so noch nie gesehen habe, weil er für den alltäglichen Menschen verborgen ist, oder Kritik an der Gesellschaft, einer aktuellen Situation, ein versteckter Aufruf an die Leser, etwas zu verändern. Es muss auch hier nichts unglaublich Großes sein. Manchmal ist es nur eine einzige Passage, die einen dazu bewegt, sich selbst ganz anders wahrzunehmen. Das ist es, was die Handlung bezwecken soll.
 
Charaktere (40%)
Für mich sind sie das Grundelement eines Buches. Der Handlungsverlauf sollte sich idealerweise aus dem realistischen Verhalten der Charaktere ergeben, sie sollten nicht in den Verlauf gezwungen sein, weil der Autor es so will.
Nur, wenn sie wirklich echt sind, sind sie gut. Sie müssen Macken haben. Angewohnheiten, Fehler, Schwächen. Stärken, Hobbies, Interessen. Und das am besten vielschichtig. Sie sollten eben nicht nur irgendwelche Figuren sein, die der Autor sich hin- und herschiebt, wie er sie gerade braucht. Sie brauchen einen Hintergrund, eine Geschichte vor der Geschichte, einen Grund, warum sie so sind, wie sie sind. Er muss nicht dramatisch sein, oft sind es viele kleine Dinge, die uns geformt haben. Aber all diese Kleinigkeiten machen Charaktere liebenswert und nachvollziehbar. Und das ist es, wonach ich in einem Buch suche.
 
Schreibstil (15%)
Ein sehr, sehr subjektiver Bewertungsteil. Sagen wir es so: Für mich muss der Stil zur Geschichte passen. Er muss die Atmosphäre unterstreichen, im Falle eines Ich-Erzählers auch dessen Charakter. Ich persönlich habe einen Faible für detaillierte Beschreibungen, schön umschriebene philosophische Gedankengänge mit einem poetischen Klang, die durch lebhafte Dialoge und aktionsreiche Szenen aufgelockert werden. Ich finde, am geschickten Umgang des Autoren mit der Sprache, sieht man sehr schnell sein Können.
Dass ein solcher Stil nicht in jedes Buch passt, ist mir durchaus bewusst und auch leichtere Schreibstile sind ab und an ganz schön. Wie gesagt – für mich muss der Stil zum Buch passen.

Kapitellänge (05%)
Dieser Punkt ist wahrscheinlich auch ziemlich neu. Ich nehme ihn mit in meine Bewertung auf, weil die Länge eines Kapitels doch recht stark meine Lust am Lesen beeinflusst.
Ich mag lange Kapitel wirklich sehr, sie bieten viel mehr Einblick in eine Situation, als kurze und meist baut sich in ihnen viel mehr Spannung und Atmosphäre auf, weil eben Platz für schöne Worte ist.
Jedoch lese ich ein Buch sehr gerne kapitelweise und unterbreche mitten drinnen eher ungern. Wenn ich mich also durch 50 eng bedruckte Seiten kämpfen muss, bevor ich wieder eine Pause machen kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Buch anschließend noch einmal in die Hand nehme ziemlich gering. Sind die Kapitel jedoch so kurz, dass ich kaum dazu komme, mit den Charakteren mitzufühlen, habe ich auch keine Lust mehr. Ihr wisst schon, es muss eben zur Geschichte passen.
 
 
Hinzufügen möchte ich noch, dass man in der Gesamtwertung hier wohl nur selten die volle Punktzahl sehen wird. Das liegt daran, dass ich fünf Rosen wirklich nur vergebe, wenn ein Buch mich wirklich, wirklich beeindruckt und überwältigt.
Somit sind Bücher mit vier Rosen aus meiner Sicht durchaus gelungene Werke, welche meine Ansprüche zum größten Teil erfüllt haben.
Und auch drei Rosen bedeuten noch, dass ein Buch nicht schlecht ist, wobei mir hier vielleicht das gewisse Etwas fehlt, oder es einfach nicht mein persönlicher Fall ist. Es gibt hier sicherlich einige störende Faktoren, über die ich mehr oder weniger hinwegsehen konnte.
Zwei und eine Rose vergebe ich demnach, wenn es im Buch Dinge gibt, die mich wirklich stören und die ich auch nicht ausblenden kann. Bei einer Wertung von einer Rose kann man davon ausgehen, dass ich mich nur für diesen Blog durch den Text gequält und mich ständig darüber aufgeregt habe.

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